Zweimal reisten wir nach Österreich ein und beide Male wurden wir von Wolken und Wind begrüsst. Der erste Besuch im Land der Oströmer war nur ein kurzer Abstecher über Norberts Höhe und den Reschenpass um nach Italien zu gelangen. Die zweite Strecke durch unser Nachbarland führte uns durch zwei Flusstäler (Drau und Gail).
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Am ersten Abend in Österreich nahmen wir noch den Aufstieg ins Gailtal auf uns. Dabei machte sich das Training in den Alpen bereits bemerkbar. Obwohl wir mit 40kg Gepäck beladen waren, rasten wir mit gut 11 km/h nach Kartitsch hoch. Nach einer kurzen Abfahrt, fanden wir ein lauschiges Plätzchen in der Langlaufarena von Obertillach direkt an der Gail. Dieser Bergbach hatte danach die Ehre unseren Schweiss aufzunehmen und in die weite Welt zu tragen.
Die Strecke durch das Gailtal stellte sich am nächsten Tag leider nicht als ein gemütliches herunterdüsen heraus, sondern als Besichtigungstour durch all die schönen Dolomitendörfer, die nicht in der Talsohle, sondern an den sonnigen Bergflanken errichtet wurden. Auch die schlechte Strassenqualität und die vielen Töff-Convois die das Tal hinauf brummten, trugen zum nicht so erquickenden Erlebnis bei. Aus diesen Gründen entschieden wir uns für eine Stärkung in einem Landgasthof. Gestärkt von Knödeln und einer Monsterportion Kaiserschmarren, nahmen wir die letzten Kilometer des Gailtals auf uns. Zu Fusse des Villacher Dolomitens schlugen wir unser Camp auf, und spühlten auch diesmal den Strassenstaub in die Gail.
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Auffallend waren die vielen, sehr sauber aufgeräumten Gärten. Die Architekten dieser Wohlstandsbastionen hatten wohl zu viel Sims gespielt und für die üppige Gartendekoration kräftig gecheated. Am Faaker See kamen wir an einer aus Mallorca stammenden Festwirtschaft vorbei. Auch wenn noch niemand auf den Festbänken tanzte, konnten wir uns gut vorstellen, wie aus tausenden von Röhren die neusten Schlagerhits geschmettert werden. Als wir nach weiteren 110km um etwa 19:00 Uhr auf einem Campingplatz ankamen, stellten wir mit schrecken fest, dass die Caravanbewohner bereits auf den Tischen tanzten. Zum Glück für unseren müden Beine, stiegen alle um 22:00 Uhr von den Tischen und verschwanden in ihren mit Springbrunnen und Geranien dekorierten Wagenburgen. Die letzten Kilometer auf Österreichischem Asphalt entlang der Drau nahmen wir früh am Morgen unter die Räder und überquerten bei Lavamünde die Grenze nach Slovenien.