Heute gibt es einen Erfahrungsbericht von Katja. Sie ist zum ersten Mal in Indien und kann wohl noch treffender beschreiben, wie sich dies Kultur anfühlt.

Gestern, also am Freitag, haben wir zwei Dörfer in den Jawadhu Hills mit der Medical Clinic besucht.

Wir wurden am Morgen etwas früher als sonst abgeholt und machten uns mit unserer Übersetzerin Subalakshmi und dem Fahrer Suresh auf in die Jawadhu Hills. Es war ein langer Weg und am Schluss ging es eine Pass-Strasse hinauf, ähnlich wie in der Schweiz.

Oben angekommen durften wir einen herrlichen Ausblick über die Weite Südindiens geniessen.  Sobald wir im richtigen Dorf angekommen sind, durften wir die beiden Ärztinnen und den Apotheker bei Ihrer Arbeit beobachten.  Diese Beobachtungen war sehr interessant und es hat uns einen kleinen Einblick in deren Alltag gewährt. Die Medical Clinic besucht diese Dörfer ca. 1 – 2 mal im Monat. Die meisten Kinder bekommen eine Vitaminbombe, denn ausgewogenen Essen ist in den Hügel noch schwieriger als im Tal.  Die Schule von diesem Dorf ist eher ein Internat. Für die Kinder ist es gefährlich nach Hause zugehen, sobald die Schule fertig ist, deswegen bleiben die meisten über Nacht in der Schule.

Sobald alle Schulkinder und Dorfbewohner untersucht wurden, geht es auch schon weiter. Die vorher beschriebene gefährliche Strasse wird immer unebener und grössere Steine liegen blockieren teils Weg, welche mitten durch den Dschungel führt. Auf dem Weg zu dem zweiten Dorf geniessen wir ein weiteres herrliches Mittagessen auf Bananenblättern.

Angekommen bei der zweiten Schule werden wir wegen einem Test zuerst weggewiesen . Für uns unverständlich, da es um die einzige medizinische Versorgung der Kinder geht.  Als wir losfahren springt ein Lehrer aus dem Schulzimmer und macht dem Ärzteteam verständlich, dass man doch alle Kinder untersuchen darf.  Die Schüler stehen schön in  Reihe und warten bis man Sie untersucht,  In der Zwischenzeit schauen wir, Matthias und ich, uns um. Die Schulzimmer sind düster und wir sehen viele Schulzimmer verriegelt –  wahrscheinlich aus Lehrermangel. Nachdem alle Kinder und einige Bewohner versorgt sind, kommen zwei Herren von der Regierung aus dem Schulzimmer und erklären, dass Sie die Lehrer beobachten und überprüfen.  Ich war erstaunt, dass man auch in den abgelegensten Schulen in Indien kontrolliert und überprüft wird. Nun überlegen wir weiter, was mit den Schulen passiert , welche ungenügend sind. Werden diese Schulen geschlossen? Oder ist es nicht in erster Linie überhaupt wichtig, dass die Kinder eine Schule besuchen können?.  Bin mir nicht sicher, ob wir eine Antwort auf diese Fragen erhalten.