Cycling 7000km for 35'000 Patients

Mit dem Bus nach Trichy

Nach einem Keks- und Snacks-Frühstück standen wir mit gepackten Taschen pünktlich bereit um abgeholt zu werden. Doch auch wir waren uns nicht sicher, wie das heute genau funktionieren sollte. Wir wussten nur, dass wir noch bei der Schule vorbei gehen sollten und das wir danach zum Busbahnhof gebracht werden. Doch gehen wir bereits mit dem Gepäck zur Schule? Nehmen wir den Scooter und holen danach unser Gepäck? Irgendwie war alles typisch Indisch unklar. Und so machten wir uns 20 Minuten nach der vereinbarten Zeit mit den Scooter auf den weg zur Schule. Vielleicht warten sie dort ja bereits auf uns?

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Bauen eines Kletterturmes – Ein Erfahrungsbericht

Bereits kurz nach unserer Ankunft, besprachen wir unser Bauvorhaben mit Giri. Anstelle von Eukalyptusbäumen, sollte die Grundkonstruktion aus Stahl entstehen. Giri erklärte uns, dass er einen guten Draht zu einem lokalen Schweisser hat, welcher schon morgen mit der Arbeit beginnen könne. Ich traute der Sache nicht wirklich, da ich die Bezeichnung «morgen» von Indern sehr gut kenne. Trotzdem wollten Katja und ich nicht von unerwarteter Geschwindigkeit überrascht werden und so bastelten wir am nächsten Tag ein Model des Turmes. Dieses würde uns auch helfen, falls der Schweisser dann trotzdem nicht zu Verfügung stand. Doch ich staunte nicht schlecht, als ich während dem Model bauen gerufen wurde, um passende Stahlrohre auszuwählen und abzumessen. Da ging es ja wirklich zackig. Am Abend wurde uns berichtet, dass morgen Nachmittag die Rohre zusammengeschweisst und der Turm errichtet wird. Nur waren wir auch eingeladen die Mobile Bibliothek zu begleiten. Ich fragte mich: «ist mein Bauplan gut genug? Klappt das ohne mich, so wie ich mir das vorgestellt habe?»

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Tour de Suisse Teil 3

Um mein Abenteuer auf dem Blog abzurunden, hier noch einige Bilder der Tour. Collage1Collage2Collage3

Die Stimmungen, die Landschaften und das Erlebnis war kurz aber nichts desto trotz wunderbar. Ich freue mich bereits jetzt drauf, diese Tour nächsten Sommer noch einmal zu attackieren und bei hoffentlich besserem Wetter auch zu Ende zu bringen. Mit meiner Ausrüstung und meinem Fahrrad bin ich sehr zu frieden und würde für einen nächsten Versuch nicht wirklich etwas auswechseln. Herzlichen Dank an all die vielen aufmunternden Nachrichten.

Tour de Suisse Teil 2

Die schlechte Nachrichte zu erst: Gestern um 16:45 Uhr musste ich meine Reise abbrechen. Die Abfahrt vom Gotthard nach Airolo war so neblig, verregnet und kalt, dass ich komplett unterkühlt und nass war. Auch mit einer Nacht in einer Jugendherberge wäre es nicht realistisch gewesen heute den Nufenenpass zu überqueren. Wer heute Morgen die Webcam von Andermatt aufrief, der sah eine Winterlandschaft. Die Passhöhe des Nufenen ist fast 1000 Meter höher als Andermatt und Spikes für mein Rad hatte ich nicht dabei.

Nichts desto trotz bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Hier die Statistik meiner Reise:

  • Reisezeit Total: 52h 30min
  • Distanz: 504km
  • Höhenmeter: 5950
  • Zeit im Sattel: 25h 15min
  • Erreichte Kantonshauptorte: Schaffhausen, Frauenfeld, Herisau, St. Gallen, Appenzell, Chur, Glarus, Schwyz, Zug, Luzern, Sarnen, Stans und Altdorf

In einem 3ten und letzten Post werde ich noch einige Fotos der Reise hochladen.

Tour de Suisse Teil 1

Seit anderthalb Tagen bin ich nun wieder auf dem Rad und es fühlt sich insgesamt sehr gut an. Nur die ersten bewölkten Kilometer waren schon komisch. Doch nachdem ich mit Schaffhausen mein erster Kantonshauptort abhaken konnte, nahm die Motivation zu und die nächsten Kilometer vergingen wie im Flug. Via Frauenfeld düste ich der Murg entlang nach St. Gallen. Der Zahnradstrecke folgend kämpfe ich mich nach Appenzell hoch. Nun musste ich die Gläser meiner Sonnenbrille gegen transparente austauschen, um nach dem wunderbaren Sonnenuntergang die Abfahrt sicher hinter mich zu bringen. Kurze Zeit verschluckte mich die Dunkelheit, doch dann ging der Vollmond auf und beleuchtete das Rheintal mystisch. Kurz vor 22:00 Uhr schlug ich mein Zelt in der Nähe von Sevelen auf. (167km)

Erstaunlicherweise waren weder Geist noch Beine müde, doch ich zwang mich zur Ruhe, denn um halb fünf Uhr klingelte bereits wieder der Wecker. Zackig verpackte ich all meine sieben Sachen und schwang mich wieder auf mein Rad. Chur wollte ich noch vor dem Morgenessen erreichen. Die wärmenden Sonnenstrahlen erreichten mich leider erst nach Chur und waren sehr willkommen. Die kurzen aber extrem steilen Rampen am Walensee entlang raubten mir etwas die Kraft, doch diese füllte ich mit Energybars und dem erreichen von Glarus wieder auf. Nun stand das bisher grösste Hindernis vor mir, der Pragelpass. Ich brauchte einige Pause, doch nach insgesamt 300km hatte ich die Passhöhe erreicht. Die Abfahrt war derart steil und kurvig, dass ich zwischendurch meine Bremsen abkühlen und meine Hände ausschütteln musste. Beim Bundesbrief Museum in Schwyz gönnte ich mir die nächste Pause. Die Überschreitung zwischen Lauerzersee und Zugersee stellte sich als grosse Challenge heraus. Meine Beine und mein Kopf wechselten sich ab mit Beklagen über die Strapazen, doch die letzten Sonnenstrahlen lockten mich nach Zug und dort in eine Pizzeria.

Heute Abend hoffe ich noch Luzern zu durchqueren und kurz vor Sarnen zu campieren. Hoffentlich bewahrheitet sich die Wettervorhersage für Morgen Samstag nicht, denn dann müsste ich mich auf dem Gotthard durch den Schnee kämpfen.

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