Cycling 7000km for 35'000 Patients

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Ab in die Fluten

Ich habe euch bereits von den starken Regenfällen berichtet. Anfang Dezember rief Madhan über Facebook seine Freunde dazu auf, Nahrungsmittel und Kleider zu sammeln und für die Flutopfer zu spenden. In einer Weddinghall stapelten sich die Spenden innerhalb von wenigen Stunden zu hohen Türmen auf. Wir waren alle überrascht von der Grosszügigkeit der Bevölkerung von Tiruvannamalai. Kistenweise Kekse und Brote, sowie tausende Wasserflaschen und viele Säck voll trockner Kleidungstücke verluden wir am Mittag des 3ten Dezembers in unsere Fahrzeuge. Die Arztpraxis in der Mobile Clinic glich einem Lagerraum. Ein Konvoi bestehend aus einem Jeep, einem Van und der Medical Clinic machte sich gegen 14:00 Uhr auf den Weg an die Küste, ins überflutete Krisengebiet.

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Antworten auf die Fragen von Frau Bader

Frau Bader,  die Mitarbeiterin der Kommunikationsabteilung der ETH Alumni, ist dank dem Landboten auf mein Abenteuer gestossen. Sie hat mir einige Fragen gestellt und ich habe diese ausführlich beantwortet. Vieles habt ihr schon erfahren, denn noch fassen die Antworten mein bisheriges Abenteuer schön zusammen.

  1. Du hast es bis nach Indien geschafft und das mit dem Velo. Welches Erlebnis bleibt dir in ganz besonderer Erinnerung?

Auf meiner Reise habe ich wahnsinnig viel erlebt. Besonders in Erinnerung bleiben wird mir aber mein Wochenende im überschaubaren Lahna in der Türkei. Ich suchte einen Platz für mich und mein Zelt, als ich einige Jugendliche im Schatten eines Baumes entdeckte. Ich radelte zu ihnen und wurde freundlich begrüsst und zu einem Bier eingeladen. Mit Hand und Fuss und etwas Englisch versuchte ich ihnen zu erklären, dass ich gerne hier mein Nachtlager aufschlagen möchte. Sie sagten mir, dies sei zwar möglich, doch sicher nicht gemütlich. Stattdessen solle ich mit ihnen mit kommen und im Dorf übernachten. Auf dem Weg nach Hause stärkten wir uns in der Dorfbeiz mit Köfte. Ich durfte natürlich nicht bezahlen. Den Abend verbrachte ich im Jugendraum. Wir hörten gemeinsam Musik, tranken Bier und erzählten aus unserem Leben. Auch die nächsten Tage verbrachte ich mit der Dorfjugend, denn es stand eine Hochzeit an. Das Fest war fantastisch und ich konnte den ganzen Abend nicht aufhören über beide Backen zu stahlen. Die neuen Freundschaften pflege ich dank Whatsapp immer noch. Ich freue mich bereits auf die Hochzeit meines Gastgebers.

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Einige Gedanken

Eigentlich verfasse ich gerade einen Blogeintrag zum Thema: „an average day in my indian life“. Doch die Worte muss ich mir mit viel Anstrengung zur Nase heraus ziehen. Denn hier überschlagen sich die Ereignisse. Jede Stunde ereilt uns wieder schlimme Kunde aus Chennai. Seit einem Monat hat die Sonne nur vereinzelt durch die dicke Wolkenschicht gedrückt. Meist siegten die Regenwolken über die wärmenden Sonnenstrahlen. Zu Beginn freuten sich alle über das frische und lebenspendende Nass. Doch irgendwann ist es des Guten zu viel. Chennai, eine Stadt mit mehreren Millionen Einwohnern, steht fast komplett unter Wasser und ein Ende des Regens ist noch nicht in Sicht. Viele meiner Freunde haben Verwandte oder Familie in Chennai und besuchen diese normalerweise häufig. Zurzeit sind aber alle Zufahrtsstrassen in die Stadt überschwemmt und blockiert. Dies schränkt nicht nur die Besuche ein, sondern auch den Transport der dringend benötigten Lebensmitteln, Medikamenten und vor allem von frischem sauberem Trinkwasser. Madhan und sein Team organisieren Hilfeleistungen von hier aus. Unter anderem versuchen sie die Behörden zu motivieren mitzuhelfen. Das Team der Mobile Clinic hat die Koffer gepackt und ist bereit um sofort los zu fahren.

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